Wohlstandsdebatte
28. März 2022
Es ist eine Tatsache dass es sehr reiche Länder gibt, während andere immer noch in Armut existieren. Eine bedeutende Erklärung, so wird es zumindest an Schulen gelehrt, ist der Rohstoffreichtum sowie die geographische Lage. Darüber hinaus versuchen uns linke Moralisten und pseudo-religiöse Kreise zu erklären, der Reichtum der westlichen Industrieländer basiere auf einem vergangenen Kolonialismus und einer damit verbundenen historischen Ausbeutung der Entwicklungsländer. Einer genauen Analyse hält diese These aber nicht stand.
Rohstoffe kein Garant für Wohlstand
Nur wenige rohstoffreiche Länder haben das Niveau der reichen Industrieländer erreicht, im Gegenteil. In vielen reichen Rohstoffländern wie Simbabwe, Venezuela und Nigeria herrscht nach wie vor Armut. Dafür haben es einst arme Länder wie Singapur, die Schweiz und Liechtenstein an die Spitze der wohlhabendsten Länder geschafft. Doch warum haben es Länder ohne Rohstoffe, die auch nicht in bedeutendem Umfang vom Kolonialismus profitiert haben, an die Spitze geschafft? Die Moralisten verstehen nicht, dass ob in einem Land viel oder wenig produziert wird, vom Humankapital und dessen Qualität abhängt. Es zählen der Fleiss der Menschen, ihr Ehrgeiz, ihre Innovationsfreudigkeit und Motivation. Diese Faktoren werden wiederum beeinflusst von Erziehung sowie von religiösen und kulturellen Grundwerten. Nicht zuletzt ist auch das staatliche Umfeld dafür verantwortlich, dass eine Wirtschaft gedeihen kann.
Freiheitliche politische Strukturen
Die treibende Kraft des kapitalistischen Systems ist die private Initiative und es hat sich gezeigt, dass überall dort, wo Raum zur Entfaltung der Marktwirtschaft geschaffen wurde und die Eigentumsrechte gesichert waren sowie der Staat die steuerlichen Abgaben und Regulierungen nicht auf einem hohen Level ansetzte, auch das Gemeinwohl profitierte. Ein freies Wirtschaftssystem, das den Menschen und dem Kapital einen freien Markt bietet, um nicht zuletzt von den Früchten der eigenen erbrachten Leistungen zu profitieren. Staaten, die freies Marktwirtschaften mittels einer sozialistischen Planwirtschaft behindern, fördern Armut und Knechtschaft. Die Essenz für Wohlstand für die Menschen sind freiheitliche politische Strukturen und Institutionen, verbunden mit einer nachhaltigen Rechtsordnung. Eine Wirtschaft benötigt verlässliche Rahmenbedingungen. Es braucht eine Politik, die mit staatlichen Eingriffen zurückhaltend agiert. Eine Politik, die sich nicht mit einzelnen Unternehmen verbandelt und den freien Markt behindert. Staatliche Interventionen sind sehr oft von politischem Machtstreben geleitet. Die Politik tendiert dazu, den Staatsinterventionismus und die Bürokratie auszubauen. Raub, Diebstahl und Erpressung haben auf der Ebene der Politik andere Bezeichnungen, nämlich: „Schulden“, „Umverteilung“, „Steuern“ und „Inflation“, so lautete einst die Aussage von Roland Baader, einem der bedeutendsten Ökonomen unserer Zeitgeschichte. In jedem Fall ist eine auf Neid basierende Umverteilungsdebatte wirtschaftsfeindlich, da sie den Marktmechanismus zur Bestimmung der Belohnung ausser Kraft setzt. Wir müssen aber erkennen, dass das derzeitige System des Interventionismus, eines verwaltenden Kapitalismus, eine angepriesene Mischung zwischen Kapitalismus und Sozialismus, unfähig ist die Herausforderungen der Zeit zu meistern. Es gilt eine Entscheidung zu treffen. Es geht darum, mehr oder weniger Kapitalismus zu schaffen. Weniger Kapitalismus wird zum Sozialismus in die Unfreiheit und Verelendung führen.
Autor: Ulrich Hoch
"Es liegt mir am Herzen, mich für eine liberale freiheitliche Zivilgesellschaft einzusetzen, gegen eine Mythisierung einer unbegrenzten Demokratie, die sich in alle Belangen des Menschen einmischt und sich damit als grösster Feind der individuellen Freiheit zeigt."