Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich

25. Juli 2021

Jugendparteien wie die Jungsozialisten Schweiz (Juso) massen sich immer wieder an, z.B. mit ihrer 99%-Initiative, zu wissen, wie viel Mittel ein Mensch zum Leben benötigt. Initiativen wie diese wollen dabei dem Anstieg der Ungleichheit einen Riegel schieben und die Kapitaleinkommen der reichsten 1% höher besteuern. Mit den zusätzlichen Steuereinnahmen sollen tiefere Einkommen, durch Steuersenkungen oder Investitionen in die soziale Wohlfahrt entlastet werden. Ein Vermögen von über 100. Mio. Franken könne von einer Person nicht in einem Leben ausgegeben, geschweige denn ehrlich, ethisch und sozial verträglich erwirtschaftet werden, so häufig das Argument. Doch das weit verbreitete Argument, dass damit bloss überschüssige Mittel abgeschöpft werden, welche die hohen Einkommen ohnehin nicht benötigen würden, masst sich ein Urteil über Dinge an, die man nicht wissen kann. Was den Sozialismus so populär macht, ist nicht der illusorische Glaube, dass er jedem riesigen Reichtum verschaffen wird, sondern die nicht weniger illusorische Erwartung, dass niemand mehr als andere bekommen wird. Sozialisten stützen ihre Hoffnungen nicht auf die Kraft ihrer Argumente, sondern auf das Ressentiment, den Neid und den Hass der Massen. Da Neid und Missgunst einer der tiefs­ten menschlichen Gefühle sind, haben sie eine sehr grosse Wirkung auf die Gesellschaft, denn die Forderung nach einer Vermögenssteuer wird oft nicht aus Sorge um die Armen, sondern aus Missgunst gegen­über materiell Bessergestellten gefordert. Aber immer noch wollen uns Sozialisten weisma­chen, dass Armut durch Umver­teilung zu bekämpfen sei. Thomas Sowell umschrieb dieses Phänomen wie folgt: 

«Für diejenigen, die glauben, dass ihre Werte die einzig wahren sind, stellen die weniger regulierten Ordnungen notwendigerweise ein Spektakel des Chaos dar, einfach weil solche Ordnungen sich an die Verschiedenartig der Werte anpassen. Je erfolgreicher solche Ordnungen auf die Verschiedenartigkeit eingehen, desto mehr Chaos wird es definitionsgemäss nach den Massstäben eines bestimmten Wertesystems geben – abgesehen von so abstrakten Werten wie Verschiedenartigkeit oder Freiheit als Wert selbst. Oder anders ausgedrückt: Je mehr selbstgerechte Beobachter es gibt, desto mehr Chaos werden diese wahrnehmen.» 


Die Grundlage für den historischen Anstieg des allgemeinen Le­bensstandards ist nicht der Sozialstaat, sondern die Über­bleibsel des freien Markts. Ohne die Produktivität der miteinan­der im Wettbewerb stehenden Unternehmen, die immer bessere und erschwinglichere Produkte zum Nutzen der Konsumenten entwickeln, gäbe es nichts umzuverteilen. 

Autor: Tarik Hoch
"Gerade für uns junge Menschen setze ich mich für mehr Eigenverantwortung sowie die Bewahrung und den Schutz von Freiheit, des Eigentums und des Friedens ein."