Risikoanalyse

AUTOR: WERNER STOCKER

"Berufsbedingt liegt es mir am Herzen, Massnahmen sicher, wirtschaftlich und benutzerfreundlich in Balance zu bringen. Gerade die politischen Entwicklungen der letzten Monate haben mir im öffentlichem Krisenmanagement gezeigt, dass es vielen Massnahmen dieser Ausgewogenheit fehlt und sie zu stark auf eine einzige Seite tendieren. Deshalb setze ich mich öffentlich und politisch dafür ein, diese Ausgewogenheit gemeinsam in diesem Bereich wiederherzustellen - für ein friedliches, freiheitliches und soziales Miteinander." - Werner Stocker

19. November 2021

Das Panik-Zahlenkarussell dreht sich erneut. Doch wer die Zahlen nüchtern betrachtet, sieht, dass sich erneut etwas verändert hat. Fallzahlen steigen, Hospitalisationen auch, aber nur sehr mässig. Und die Todesfallzahlen dümpeln auf einem niedrigen Niveau herum. Also wiederhole ich mein Zitat aus "Per Anhalter durch die Galaxis" und zwar: "Don't panic". Die Sterblichkeit bewegt sich seit Februar im üblichen Band. Wir haben sogar 1,5% Untersterblichkeit im 2021. Das zeigt, dass die Grundimmunität bereits seit Februar und zwar praktisch ohne Impfung vorhanden war.

Bezüglich Corona befürchte ich kaum Probleme in diesem Herbst. Ich fürchte mich eher vor einer Überlastung des Gesundheitssystems, weil ein Grossteil der Bevölkerung durch die Massnahmen kränklicher geworden ist (übertriebene Hygiene, psychischer Stress und Angst) und damit allen anderen üblichen saisonalen Krankheiten Nährboden bieten. Dazu kommt noch, dass seit Beginn der Pandemie die Kapazitäten im Gesundheitswesen geschrumpft sind. Das ist paradox. Das Gegenteil hätte der Fall gewesen sein müssen.

Diejenigen, welche es gewohnt sind, auf ihre eigene Gesundheit zu achten, werden auch diesen Winter möglichst unbeschadet überstehen. Das Massnahmenkarussell wird sich dennoch verschärfen und das ist das zweite, wovor ich mich fürchte. Wie weit wird das alles noch gehen, bis man merkt, dass man zum Plan A "impfen, impfen, impfen" auch noch einen Plan B und C braucht, um diese Krise zu beenden. Denn die Geimpften fürchten sich jetzt vor vermehrten Impfdurchbrüchen und müssten sich eigentlich hintersinnen, da es vor einem Jahr noch hiess, dass nur die Impfung uns retten kann. Es braucht vielmehr gezielte Massnahmen, welche die Gefährdeten schützen und die Gesunden stärken. Und Grundimmunität kann durch Krankheit wie auch Impfung entstehen. Man soll jedem selbst überlassen, welchen Weg er gehen will. Wir leben schon das ganze Leben damit, dass jede Handlung auch Konsequenzen hat. Wichtig ist nur, dass man sich den positiven und negativen Effekten dieser Konsequenzen bewusst ist.

30.10.2021

Ich möchten den Dialog zwischen mir und Manuel Frick im Radio Liechtenstein vom 30. Oktober 2021 nochmals mit Fakten untermauern. Gewisse Aussagen kann ich so nicht stehen lassen. Für meine Zahlen verwende ich jene der Schweiz / von Liechtenstein, da statistisch gesehen Liechtenstein von der Bevölkerung her zu klein ist, um vernünftige Zahlen ohne Ausreisser erstellen zu können.

Ich möchte Manuel Frick anregen, auf seiner Seite dasselbe zu tun. Weil keine seiner "Behauptungen" mit Quellenangaben untermauert wurden im Interview.

Generell möchte ich dazu sagen, dass ein Krisenmanagement zum Ziel hat, das Gesamtrisiko zu minimieren. Das heisst, das sind die Hauptrisiken reduziert aus den Massnahmen sowie die aus den Massnahmen entstehenden neuen Risiken. Das Ziel ist im Bereich von Staaten, die Opfer und Schäden möglichst gering zu behalten. Deshalb muss bei einer ethischen Betrachtung eine Abwägung in folgenden Bereichen erfolgen:

  • Opfer Gefährdete versus Opfer durch Massnahmen
  • Gesamtzahl der Opfer versus Wirtschaftsschäden
  • Gesamtzahl der Opfer versus Sozialem und Kultur


Der Beitrag kann hier nachgehört werden:

RadioL
Youtube

Stelle 10:10: Zitat "Die Erfahrung hat gezeigt, dass es Jüngere auch schwer treffen kann."

Es hat nie jemand behauptet, dass es Jüngere nicht treffen kann. Man muss aber das Verhältnis in Relation setzen. Dazu möchte ich die Zahlen von Wikipedia nehmen:


Todesfälle in der Schweiz nach Altersgruppen
(verstorbene Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden)
Alter / hospitalisierte Todesfälle / % der Todesfälle
0–9 Jahre | 390 | 2 | 0,02 %
10–19 Jahre | 202 | 1 | 0,01 %
20–29 Jahre | 679 | 3 | 0,03 %
30–39 Jahre | 1'247 | 13 | 0,12 %
40–49 Jahre | 2'302 | 43 | 0,41 %
50–59 Jahre | 4'453 | 216 | 2,05 %
60–69 Jahre | 5'763 | 720 | 6,82 %
70–79 Jahre | 7'548 | 2'142 | 20,29 %
≥ 80 Jahre | 9'779 | 7'418 | 70,26 %
Wikipedia Stand: 8. September 2021

  • Unter 20 Jahre finden nur 0,03% der Todesfälle statt --> auf 10'000 Fälle sind nur 3 unter 20 Jahre alt
  • Unter 50 Jahre finden nur 0,58% der Todesfälle statt --> auf 1'000 Fälle sind nur 6 unter 50 Jahre alt
  • Unter 60 Jahre finden nur  2,63% der Todesfälle statt --> auf 200 Fälle sind nur 5 unter 60 Jahre alt
  • Über 60 Jahr finden 97,37% der Todesfälle statt --> auf 100 Fälle sind 97 über 60 Jahre alt
  • Über 70 Jahre finden 90,55% der Todesfälle statt --> auf 10 Fälle sind 9 über 70 Jahre alt
  • Über 80 Jahre finden 70,26% der Fälle statt --> auf 10 Fälle sind 7 über 80 Jahre


Fazit: Das Risiko, als Arbeitender oder Lernender, schwer an Corona zu erkranken und daran zu sterben ist extrem gering. Deshalb gab es auch zu keiner Zeit eine Übersterblichkeit in der Schweiz/in Liechtenstein für Erkrankte unter 65 Jahren. Man muss auch noch die Heinsbergstudie von van Streeck einbeziehen, da auf einen positiv getesteten Fall 9 weitere unentdeckte Fälle kommen. Das reduziert die Gefährlichkeit inkl. Sterblichkeit nochmals um Faktor 10. Von Ursprünglich 5% der Fälle wurde diese dann in zwei unabhängigen Studien auf ca. 0,15% reduziert.

Diese Aussage von Manuel Frick ist deshalb nichts anderes als Panikmacherei.

Stelle 10:50: Sinngemässe Aussage, dass es unwahr ist, dass Corona nicht stärker als eine Grippe sei.

Meine Aussage war, dass unter 65 Jahren Corona sich in etwa in der Stärke einer mittleren Grippe verhält. Und deshalb kam in dieser Sendung wie auch in früheren Sendungen, dass isolierte Probleme nach isolierten Massnahmen verlangen, gemäss schwedischem Beispiel.

Gemäss BAG gab es zu keiner Zeit eine Übersterblichkeit unter 65 Jahren und darauf basierte meine Aussage:

Diese Aussage von Manuel Frick ist deshalb nichts anderes als Panikmacherei, weil er meine Aussage zweckentfremdet und auf die gesamte Sterblichkeit auf alle Altersgruppen auslegt. Über 65 Jahre ist Covid-19 unbestritten gefährlich und wesentlich risikoreicher als bei einer Grippe.

Stelle 10:10: Zitat "Jeder zehnte Erkrankte ... hat Long Covid"

Diese Zahl kann als wissenschaftliches Faktum genommen werden. Doch auch hier muss man wieder die Relation nehmen.

Gemäss Definition hat derjenige Long Covid, welcher nach ca. einem Monat immer noch krankheitsbedingte Einschränkungen aufweist. Absolut in Zahlen gemäss Worldometer würde dies bedeuten:

Es gab 872'556 positiv getestete Fälle seit Beginn der Krise. Das bedeutet, dass es 87'256 Long-Covid-Fälle gibt in der Schweiz. Das sind ca. 8 mal mehr Fälle als es Tote gab.

Wenn es wirklich so viele Fälle waren und ein wesentlicher Anteil (z.B. 1/8 analog den Toten) wären schwerwiegend gewesen, dann wären die Zeitungen mit Berichten zu Long Covid ebenso voll gewesen wie mit den Toten. Zudem hätten sämtliche Reha-Kliniken, welche Long Covid behandeln, aufgeschrien, dass sie überlastet sind. Ich habe aber während der ganzen Pandemie nur selten Berichte zu Long Covid gelesen und keinen einzigen Bericht über Kliniken, welche durch Long Covid überlastet sind.

Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass schwere Long Covid Fälle selten sind. Man muss auch noch die Heinsbergstudie von van Streeck einbeziehen, da auf einen positiv getesteten Fall 9 weitere unentdeckte Fälle kommen. Das reduziert das Risiko, an Long Covid zu erkranken, um Faktor 10 auf 1%.

Diese Aussage von Manuel Frick ist deshalb nichts anderes als Panikmacherei. Covid-19 ist gefährlich für Personen mit mehr als zwei Vorerkrankungen und das sind hauptsächlich Menschen über 65 Jahren. Bei allen anderen verhält sich die Gefährlichkeit im Verhältnis in etwa zu einer mittelschweren Grippe.

Stelle 16:50: Widerlegung der geringen Massnahmen Schwedens und dessen Erfolgs bzw. der massiv höheren Todesfallzahlen

Es wurde nicht behauptet, dass keine Massnahmen gegolten haben. Es zeigt sich jedoch, dass in Schweden sehr viel auf Eigenverantwortung gesetzt wurde, zu den gesonderten Massnahmen für die Gefährdeten. Deshalb galten zu keiner Zeit und gelten bis heute keine der folgenden Massnahmen:

  • Kein Social Distancing --> nur Empfehlung
  • Keine Maskenpflicht
  • Kein Lockdown
  • Kein Covid-19-Zertifikat (3G) im Inland --> nur im internationalen Reiseverkehr


Schweden hatte in der 1. Welle eine der höchsten Todesfallraten, weil bei ihrem Sonderweg Fehler gemacht wurden. Bei der 2. Welle holten sie diese Verfehlung jedoch wieder auf.

Vergleichen wir die Zahlen gemäss Worldometer und zwar normalisiert pro 100'000 Einwohner:

Land | Positiv Getestete | Tote
Schweiz | 9'985 | 129
Schweden | 11'504 (+15%) | 147 (+14%)
Mit 15% mehr Sterblichkeit pro 100'000 Einwohner von massiv erhöht zu sprechen, empfinde ich als übertrieben. In der 1. Welle waren es mehr als doppelt so viele und in der zweiten Welle stand Schweden viel besser da als die Schweiz / Liechtenstein. Sonst hätte sich die höhere Sterblichkeit nicht auf 15% reduziert.


Was letztendlich der bessere Weg war, darüber lässt sich streiten. Schwedens Weg als verfehlt anzuschauen, mit weniger Massnahmen und viel mehr Toten, ist aber auch nicht richtig. Dennoch hätte man und kann man immer noch von Schweden lernen, wie die Inklusion der Einwohner mit Eigenverantwortung funktionieren könnte und die Massnahmen dadurch auf ein Minimum reduziert werden können, ohne das Gesundheitssystem zu überlasten oder zu viele Opfer zuzulassen.

Stelle 19:10: Zitat: "Unser Risikomanagement zielt auf Menschenleben ab"

Wenn wir diesen Satz so hinstellen, dann kommen wir wieder zum oben genannten Grundsatz, dass Massnahmen das Gesamtrisiko senken sollen. In diesem Fall muss man aber auch schauen, dass durch die Massnahmen nicht neue Menschenleben riskiert werden.

An folgenden Orten sind Menschenleben auf dem Spiel:

  • Menschen, die an Covid-19 versterben
  • Menschen, die an den Behandlungsmethoden von Covid-19 versterben
  • Menschen, die durch Massnahmen psychisch destabilisiert werden und den Freitod suchen
  • Menschen, welche durch Lockdown-Massnahmen keinen ungehinderten Zugang zu medizinischer Beratung und Behandlung und aufgrund von Fehleinschätzungen und Verzögerungen versterben
  • Menschen, welche verängstigt zu spät medizinische Beratung und Behandlung und aufgrund von Verschleppungen kritischer Gesundheitsverläufe versterben
  • Menschen, welche aufgrund von fehlenden medizinischen Möglichkeiten und Personal nicht oder nicht mehr korrekt behandelt werden können und versterben
  • Menschen, welche an Impfnebenwirkungen versterben


Nimmt man die Originalzahlen von BAG und BFS und generiert eine demographisch bereinigte Todesfallstatistik, so zeichnet sich nachfolgendes Bild:

In Welle 1 und 2 kann man deutlich erkennen, dass es auch ausserhalb von Covid-19 eine

Übersterblichkeit gab. Eine Welle 3 und 4 sieht man in der Todesfallstatistik jedoch nicht mehr. Dann muss man sich aus Risikomanagement-Sicht fragen, ob man nicht doch besser hätte nivellieren müssen oder ob die jüngsten Massnahmen überhaupt gerechtfertigt sind.

Es gibt nämlich nicht nur Todesfallopfer. Es gibt auch durch Massnahmen über Jahre geschädigte Opfer, sei dies physisch oder psychisch. Und auch die KMU darf man nicht vergessen, welche seit Monaten ums Überleben kämpfen. Insgesamt müssen die Opfer reduziert werden, wobei die Mortalität weiterhin hohe Priorität geniessen muss, aber das andere auch nicht vernachlässigt wird. Gerade mit Schweden sieht man, dass eine Maskenpflicht und ein 3G-Zertifikat im Inland gar nicht notwendig sind.

Man weiss z.B., dass es beim Impfen Nebenwirkungen gibt. Man weiss immunologisch, dass das Vorhandensein von Antikörpern auf ein funktionierendes immunologisches Gedächtnis hinweist. Im Bereich der Impfungen wäre deshalb folgendes Vorgehen richtig gewesen:

  • Zuerst messen, wer in ausreichendem Masse Antikörper besitzt
  • Dann nur jene impfen mit Fokus auf die Gefährdeten, welche keine Antikörper haben und sich auch impfen wollen
  • Gezielt jene durchseuchen, welche eine extrem hohe Chance an leichten Verläufen haben
  • Gezielt jene schützen, welche keinen Schutz aufbauen können
  • Booster-Impfungen nur jenen anbieten, welche weiterhin keine ausreichende Anzahl Antikörper aufbauen
  • Sobald 80% Grundimmunität erreicht sind (alle mit Antikörper, egal ob genesen oder geimpft), gezielt die Massnahmen schrittweise zurückfahren und nur dann nachkorrigieren, wenn es notwendig ist


Ein Krisenmanagement lebt bei längeren Verläufen davon, sich ständig zu hinterfragen und die Risiken aus Massnahmen ständig kritisch zu hinterfragen. Gerade im internationalen Vergleich müsste man Lehren anderer Länder in die eigenen Überlegungen besser miteinbeziehen.

Stelle 22:00: Aussage zu Kinder- und Jugendwohl

Im Interview wurde ich kritisiert, die Todesfallzahlen verharmlosen zu wollen. In dieser Passage verharmlost aber Manuel Frick nachweislich die übervollen Kinder- und Jugendpsychiatrien. Gegen deren Überlastung wird aktuell nichts unternommen. Nur weil der Durchschnitt gut damit klar kam, heisst es nicht, dass es nicht mehr Opfer gab.

Gemäss den Zahlen weiter oben sieht man, dass Kinder durch die Krankheit weder gefährdet waren, noch Treiber der Pandemie sind (alleine die 3 Fälle aus 15'000 Tests an Schulen beweisen das). Das war schon früh in der Pandemie über eine Studie aus Australien bekannt, welche die Schulen in der ersten Welle offen liess.

Aber nicht nur Kinder- und Jugendpsychiatrien laufen über. Auch die Erwachsenenpsychiatrien haben nicht unerheblichen Zulauf. Gerade in den Altersheimen leiden viele an Vereinsamung durch die Isolationsmassnahmen, welche sogar nach der Impfung aufrechterhalten wurden.

Manuel Frick verstrickt sich hier gefährlich in Widersprüche und führt seine Argumente ad absurdum.

Stelle 22:25: Massnahmenzustimmung in der Bevölkerung

Die Zustimmung von 68% wurde zu einem Zeitpunkt erhoben, als noch keine 3G-Pflicht herrschte und die Tests noch gratis waren. Heute würden diese Zahlen anders ausschauen.

Statistiken sind Momentaufnahmen und müssen fortlaufend aktualisiert werden, um aussagekräftig zu bleiben.

Stelle 26:20: Anti-Körper-Anerkennung

Die Ankündigung des Bundesrates, in Zukunft Personen mit Antikörpern entgegen den EU-Vorgaben generell auch als Genesen anzusehen, muss wissenschaftlich fundiert sein, sonst könnte dies nicht einfach so in der Presse veröffentlicht werden.

Zudem gilt gemäss wissenschaftlichen Erkenntnissen Folgendes als erwiesen, welche unter anderem am 17. April an der UFL unter dem Titel „2. Wissenschaftsgespräche“ zum Thema Impfen präsentiert wurden:

  • H. Pricher / MPI für Immunbiologie und Epigenetik, Freiburg
    • Wie das Immunsystem aus T- und B-Zellen Plasmazellen und Antikörper generiert und wie Antikörper wirken
      • Minute 39:10 bis 55:48


  • Solange Antikörper vorhanden sind, ist auch ein immunologische Gedächtnis vorhanden und Krankheiten mit denselben Spike-Proteinen werden vom Immunsystem erkannt
    • Minute 57:45 bis 1:03:37
    • B-Zellen sind langlebig
    • Plasmazellen und Antikörper sind kurzlebig
    • Plasmazellen und B-Zellen produzieren Antikörper nach (Basis-Niveau)
    • Bei erneuter Infektion produzieren angelernte B-Zellen sofort neue Plasma-Zellen und diese Antikörper in einem grossen Ausmass.


  • Lorenz Risch / Labor Risch
    • Antikörper sind länger als 3 bis 6 Monate nachweisbar
      • Minute 3:50:55 bis 3:52:30
      • Antikörper waren nach 1 Jahr immer noch nachweisbar


Zudem hat niemand behauptet, dass ein einmaliger Antikörper-Test zu ewigem Status "genesen" qualifizieren soll.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, wie das Immunsystem funktioniert. Und allein das Vorhandensein von Antikörpern beweist das Vorhandensein eines immunologischen Gedächtnisses. Es ist keine Garantie, dass man nicht mehr daran erkranken kann, doch die Wahrscheinlichkeit, dass es schwere Verläufe mit allfälliger Todesfolge gibt, ist sehr gering. Es ist unwissenschaftlich, diese unter Immunologen bekannten Fakten nicht in die Krisenbewältigung miteinzubeziehen und stattdessen die Impfung (welche auch nur Antikörper antrainiert und nichts anderes) als alleinigen Ausweg aus der Krise seit Monaten zu proklamieren.

Stelle 33:15: Aussage 3G ist keine Diskriminierung und Nötigung

Die Regierung hat bewusst Orte ausgesucht, bei welchem die Menschenrechte nicht anwendbar sind: in der Freizeit.

Im Gegensatz zur Schweiz erlaubt die Regierung auch 3G in Unternehmen. Das beschneidet jedoch das Recht auf Arbeit für alle jene, welche sich nicht impfen lassen wollen und keinen Genesen-Status bekommen.

Viele können sich finanziell das Testen alle zwei Tage nicht auf Dauer leisten. Auch wenn die Tests nur noch 20 Franken kosten. Für eine 4-köpfige Familie bedeutet das Zusatzkosten bis zu 1'200 Franken pro Monat, wesentliche Zeitverluste und - falls das Geld nicht reicht - massive Einschränkungen im sozialen Leben.

Seit Juni lassen sich viele Personen nicht mehr impfen, um sich oder andere zu schützen, sondern weil sie ihre Freiheiten zurückhaben wollen. Das ist ein indirekter Impfzwang über psychologischen und sozialen Druck.

Zudem wäre 3G im Inland nicht angemessen gewesen, schaut man sich die Todesfallstatistik an. An dieser ist weder eine dritte noch eine vierte Welle erkennbar. 3G wurde eingeführt, als die Fallzahlen bereits um 30 bis 50% zurückgegangen waren.

Aus meiner Sicht ist 3G im Inland aktuell nicht angemessen und führt zu staatlich geförderter Diskriminierung, Nötigung und Spaltung der Gesellschaft.

Stelle 33:45: Aussage zu Lockdown, Geimpfte und Gastronomen fragen sich, wieso sie sich das alles angetan haben

Ich habe nicht behauptet, dass es keine Massnahmen braucht. Sie müssen aber verhältnismässiger sein.

Ein Geimpfter muss sich heute schon fragen, wieso er das gemacht hat, weil sein Zertifikat ein Ablaufdatum hat, viele sich impfen mussten, obwohl sie Antikörper hatten und auch aktuell bezüglich Booster einfach gespritzt wird, ohne eine saubere Abklärung bezüglich Antikörper und sie damit zusätzliche Risiken durch die Impfungen aussetzt.

Die Gastronomen fragen sich schon lange, wieso sie das alles machen. Die Gastronomie war zu keiner Zeit ein Pandemietreiber und musste am längsten in den Lockdown,  Zusatzmassnahmen einführen, Kredite in Anspruch nehmen und durch 3G haben sie 30 bis 60% Umsatzeinbussen hinnehmen müssen.

Aus meiner Sicht sind das inhaltlose Schutzbehauptungen, um nicht über die Verhältnismässigkeit diskutieren zu müssen.

Stelle 34:40: Aussage zu Notrecht

Weder das Epidemiegesetz noch die EWR Gesetze erlauben ein 3G, sondern nur das zeitlich beschränkte Covid-Gesetz, welches vom Nationalrat in der Schweiz entgegen dem Referendum als dringlich eingestuft wurde. Das Epidemiegesetz muss sich auch an die Grundrechte halten und darf diese nur bedingt einschränken. Spaltung, Diskriminierung und Nötigung ohne eine kräftige Krankheitswelle rechtfertigt das nicht.

Der Bundesrat und die Regierung hätten den Volkswillen respektieren und 3G nur im Reiseverkehr einsetzen können. Doch letzten Endes geht es eigentlich nur um die Erreichung der Impfquote, anstatt wissenschaftlich anerkanntem Erreichen der Grundimmunität über Genesene und Geimpfte. Und diese lässt sich über Antikörper nachweisen.

Das sind Schutzbehauptungen. Rechtlich ist die ganze Krisenbewältigung nicht so sauber aufgestellt, wie sie uns das glauben lassen wollen. Warten wir den Staatsgerichtshof ab, was die Prüfung der Verordnung bringen wird. Leider ist Recht in vielen Dingen Auslegungssache und die Gerichte stehen unter dem Einfluss der Exekutive, was eigentlich staatsrechtlich auch in einer Krise unzulässig ist.

Stelle 36:00: Zitat "Es hat Leute getroffen, welche noch ein paar schöne Jahre in Liechtenstein gehabt hätten."

Ich distanziere mich vor dem Vorwurf, dass ich Tote und die Schicksale der Angehörigen verharmlose. Ich habe sogar das höhere Ziel: Möglichst wenige Opfer in der gesamten Krise.

Man muss sehen, dass sich die Übersterblichkeit von ursprünglich 12% im Dezember auf mittlerweile 5,5% reduziert hat.

 

Todesfälle in der Schweiz nach Altersgruppen
(verstorbene Patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden)

Alter / hospitalisierte Todesfälle / % der Todesfälle
0–9 Jahre | 390 | 2 | 0,02 %
10–19 Jahre | 202 | 1 | 0,01 %
20–29 Jahre | 679 | 3 | 0,03 %
30–39 Jahre | 1'247 | 13 | 0,12 %
40–49 Jahre | 2'302 | 43 | 0,41 %
50–59 Jahre | 4'453 | 216 | 2,05 %
60–69 Jahre | 5'763 | 720 | 6,82 %
70–79 Jahre | 7'548 | 2'142 | 20,29 %
≥ 80 Jahre | 9'779 | 7'418 | 70,26 %


Und wenn man die Sterblichkeitsverteilung ansieht: Ja, es ist unbestritten. Es gab Opfer, welche noch viele schöne Jahre vor sich hätten haben können. Doch diese sind in der Wahrscheinlichkeit sehr selten, zudem gab es diese auch in den früheren Grippewellen. Da wurden sie einfach als gegeben hingenommen.

Immer nur die Zahlen für die Argumentation zu nehmen, welche die Angst hochhalten, das ist auch ein Schlag ins Gesicht für all jene, die Opfer durch die Covid-19-Massnahmen wurden bzw. durch frühere Grippewellen, bei welchen keine Massnahmen ergriffen wurden und dies als normale saisonale Erscheinung akzeptiert wurde.

Stelle 37:00: Aussage zu liberalen Massnahmen im Vergleich zum Ausland

Es ist unbestritten, dass bei uns die Massnahmen verglichen mit dem Ausland verhaltener ausgefallen sind. Dies ist aber das Resultat einer direkten Demokratie, bei welcher viele in der Bevölkerung sich engagiert haben, ihre Sicht der Dinge darzulegen über Initiativen, Referenden, Demonstrationen, Kundgebungen und Diskussionen im öffentlichen Bereich.

Auch dieser Dialog war das Resultat von monatelangen Engagements von Massnahmen-Kritikern. Das rechtfertigt aber nicht die aktuellen Massnahmen. Massnahmen müssen faktenbasiert, fokussiert und risikooptimiert sein. Der Vergleich mit anderen Ländern hilft bei der Standortbestimmung, hat aber mit dem anderen nichts zu tun.

Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle Opfer der Massnahmen, da einige dieser Opfer bei einer ausbalancierteren Lösung der Massnahmen hätten verhindert werden können.

Stelle 37:25: Aussage zu Welle der Ungeimpften und der Überlastung der Spitäler

Es wurde vor der Booster-Impfung vehement dementiert, dass Geimpfte auf der Intensivstation liegen. Kurz nach Freigabe der Booster-Impfung wurde aber berichtet, dass die Hälfte der Über-60-Jährigen auf der Intensivstationen doppelt Geimpfte sind und 40% der Spitalbetten durch doppelt Geimpfte belegt sind. Das ist sicher nicht eine Erscheinung, welche sich innerhalb von zwei Wochen verändert hat und deutet darauf hin, dass die Statistiken vor der Booster-Impfung nicht stimmen konnten.

Die Überlastung der Spitäler soll verhindert werden. Dem stimme ich zu. Aber es kann nicht sein, dass in einer "Pandemie" innerhalb eines Jahres 30% der Intensivbetten abgebaut werden. Wenn wir in Liechtenstein schon abhängig sind von Intensivbetten in der Schweiz, hätte man  innerhalb von 12 Monaten Not-Intensivbetten aufbauen können und damit dem Abbau in der Schweiz entgegenwirken können.

Auch hier werden Zahlen nach Gutdünken für die eigene Sache ausgelegt. Die Wahrheit ist viel differenzierter. Es wird über eine künstliche Verknappung Druck aufgelegt und Massnahmen gerechtfertigt. Eine Pflegeinitiative hätte es nicht gebraucht, hätte man das Gesundheitssystem mit genügend Mitteln versorgt. Die Überlastung ist nicht das Resultat Ungeimpfter, sondern verfehlter Gesundheits-Politik auf Seiten Liechtenstein und der Schweiz.

Stelle 43:00 Aussage Unter-16-Jährige erhalten weiterhin Gratistests

Unter-16-Jährige brauchen im Inland kein 3G, an keinem Ort. Das ist nur für das Reisen ins Ausland notwendig. Familien leiden dennoch unter den erhöhten Test-Kosten.

Das ist ein Schlag ins Gesicht für all jene, die gesundheitsbewusst leben, ein gesundes Immunsystem haben, aber deren finanzielle Mittel beschränkt sind.

Stelle 48:10 Aussage zur Seriosität von 20min

Das Liechtensteiner Vaterland und Liechtensteiner Volksblatt sind Parteizeitungen und deshalb deren Neutralität korrumpiert. Deshalb 20min als nicht seriös abtun zu wollen ist angesichts dessen schon fragwürdig. 20min steht für kurze Artikel. Der Inhalt ist meines Empfindens seriöser und ausgewogener als bei den Landeszeitungen und kann in den meisten Fällen einfach nachvollzogen werden, ob die Quellen stimmen. Man darf eben nicht nur die Titel lesen, sondern sollte auch den Inhalt lesen.

Mit solchen Aussagen disqualifiziert sich Manuel Frick selbst. Das ist unsachlich.

Stelle 48:25 Plakat-Aktion Schweiz: Ferien, Ausgang & Party

Es ist korrekt, diese Plakat-Aktion war in der Schweiz. Doch 3G wird genau dafür eingesetzt, auch in Liechtenstein. Seit Juni impfen sich hauptsächlich Menschen nur noch der Freizeit wegen.

Ich finde es ethisch und moralisch verwerflich, über Freizeit Druck für gesundheitliche Themen auszuüben, wenn Fakten wie der allgemein proklamierte Schutz und die Sicherheit der Impfung. Man sieht, wenn man das differenziert anschaut, dass der Schutz und die Sicherheit nicht in dem Masse gegeben sind, wie es propagiert wird.

Stelle 48:25 Zitat "Ein gutes Immunsystem schützt eben nicht vor Erkrankung"

Hier werden wieder Einzelfälle aus dem Zusammenhang gerissen. Die wissenschaftlich korrekte Auslegung zu diesem Thema kann über den oben zitierten Vortrag an der UFL nachgeschaut werden.

Auch hier werden wieder Fakten ohne entsprechende Gewichtung und Nivellierung in den Raum gestellt, um Angst zu schüren. Angst ist ein schlechter Ratgeber, hat Manuel Frick selbst gesagt, und genau damit arbeitet er im ganzen Interview, um den Verstand der Zuhörer bei den wichtigen Themen auszuschalten.

Stelle 48:25 Aussage zu 95% der positiv Getesteten waren Ungeimpfte

Wer misst, misst Mist. Diese Zahl mag an und für sich korrekt sein, doch diese kommt nur deshalb zu Stande, da sich grundsätzlich nur Ungeimpfte testen lassen müssen, ob mit oder ohne Symptome, für Reisen in Firmen, Schulen, etc. Geimpfte werden erst dann getestet, wenn sie Covid-Symptome aufweisen.

Zahlen aus dem Zusammenhang zu reissen ist ethisch, moralisch und wissenschaftlich verwerflich. Dies hat wieder zum Zweck, Angst zu schüren und die Impfdurchbrüche bei Geimpften zu verharmlosen.

Stelle 50:05 Aussage zu Überlastung Notfallstation Grabs

In welcher Pandemie kann man es sich leisten, 30% der Intensivbetten während dieser abzubauen und alleine in St. Gallen die Schliessung von vier Spitälern weiterzutreiben? In jeder richtigen Pandemie würde dieser Prozess eher in die andere Richtung tendieren, um das Gesundheitssystem zu stützen.

Die drohende Überlastung des Gesundheitssystems ist ein durch die Politik verursachtes Problem und nicht durch die Ungeimpften.

Stelle 50:25 Aussage Booster und fokussiertere Massnahme

Es ist richtig, dass der Booster nur bei Betagten und Gefährdeten eingesetzt werden soll. Das ist in sich fokussiert. Der Fokus ist dennoch falsch, denn egal wie viele Antikörper jemand hat, der Booster wird gespritzt. Und damit zeigt Manuel Frick, dass er trotz dem Wissen um die unterschiedlich lange Dauer des Vorhandenseins von Antikörpern, nicht die richtigen Schlüsse ziehen kann. Damit widerlegt er auch seine Risikomanagement-Fähigkeiten, welche er mir zuvor aberkennen wollte.

Viele der Massnahmen sind nicht richtig fertiggedacht und damit zum Teil unwissenschaftlich und auch gesundheitsgefährdend. Am Risikomanagement der Regierung gibt es noch einiges zu tun.

Weitere Artikel zur Risikoanalyse finden Sie
hier