Korrekte Arten des Denkens

17. September

Der Begriff „Political Correctness“ (PC) mag erst einmal relativ harmlos klingen. Man sollte sich aber fragen, was denn politisch unkorrekt ist und wer darüber bestimmt? Es geht nicht um angemessenes Handeln in der Gesellschaft, nein, im Fordergrund steht eine Meinungsdiktatur mit einer Politisierung des Lebens und der Moral. Das politisch Korrekte soll das moralisch Korrekte heissen. Eine Moralkeule, die für die ganze Gesellschaft gelten soll?  

Falsche Diskriminierungsbegriffe

Gesellschaftliche Sanktionen sollen helfen eine Genderideologie, Sprachreglementierungen und Unbenennungen durchzusetzen. Im Kern findet ein Kulturkampf statt, der mit Moral wenig zu tun hat. Es geht den Ideologen um die Verfolgung einer kulturmarxistischen Agenda. Die ideologischen Wurzeln liegen im Neomarxismus der 20er Jahren, der Frankfurter Schule mit der irrsinnigen Behauptung, es gebe korrekte und inkorrekte Arten des Denkens, Sprechens und des Umgangs mit Menschen im Besonderen was Rasse, Geschlecht und die Kultur anbelange. PC soll helfen einen Gleichheitswahn durchzusetzen mit der Beschwörung: Alle Rassen, Geschlechter und Kulturen sind gleich und deshalb sind bestehende Ungleichheiten und „Diskriminierungen“ abzuschaffen. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen und den wahren Kern des falschen Diskriminierungsbegriffes erkennen. Die modernen Verfassungen unserer westlichen Rechtsstaaten garantieren als Inhaber des Gewaltmonopols, nicht nach Geschlecht, Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion zu unterscheiden. Vor dem Gesetzt sind also alle Menschen gleich und es darf weder Bevorzugungen noch Benachteiligung bestimmter Personen oder Gruppen geben. 

Umerziehung verletzt die Freiheit

Was aber nicht sein kann, dass man den Bürgern Werthaltungen vorschreibt, was sie zu denken haben. Diskriminierungsgesetze, deren Inhalte im Kern fordern, auch im privaten Leben keine Unterschiede machen zu dürfen aus Gründen der Herkunft, des Geschlechtes, der Rasse, der Religion, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, widersprechen einer Meinungs- wie auch einer Vertragsfreiheit. Es muss jederzeit gewährleistet sein, dass Privatpersonen, wie auch Unternehmen,  frei bleiben in Ihren Entscheidungen, wem sie einen Vorzug gewähren, mit wem sie zusammenleben wollen, wen sie anstellen wollen, mit wem sie zusammenarbeiten möchten oder wen sie wählen dürfen etc. Privates Werten darf niemals kriminalisiert werden - egal wie stur oder einfältig das ganze auch erscheinen mag. Umerziehung mittels einem PC-Begriffes  abzulehnen, heisst nicht Diskriminierungen gut zu finden. Es bedeutet, die Freiheit zu verteidigen und einem Tugend-Terror eine Absage zu erteilen.

Was können wir tun?

„Political correctness“ muss als ein Gift betrachtet werden, das uns freiheitsliebende Menschen in unserer Würde trifft. Wir müssen verstehen, dass wir uns in einem Gefecht um unsere Herzen, unsere Gefühle und unsere Ideale befinden. Das beste Mittel ist es das ganze mit Humor zu betrachten und sich lustig zu machen über diese geistigen und moralischen Verirrungen. Die meisten Menschen spüren die Absurdität. Vollstrecker leiden sehr oft an einem überbordenden Manko an Selbstwahrnehmung und Ironie. 

Autor: Ulrich Hoch
"Es liegt mir am Herzen, mich für eine liberale freiheitliche Zivilgesellschaft einzusetzen, gegen eine Mythisierung einer unbegrenzten Demokratie, die sich in alle Belangen des Menschen einmischt und sich damit als grösster Feind der individuellen Freiheit zeigt."