Die Propheten des Untergangs


01. Mai 2022

Der Club of Rome, als eine der bedeutendsten Denkfabriken, feierte vor drei Jahren seinen fünfzigsten Geburtstag. Viele Repräsentaten prägen noch heute die politische Agenda in der Politik, Verbänden wie auch in den Medien. Ein verlängerter Arm des Club of Rome sind in Europa die Grünen. Liest man Texte des Club of Rome, so erkennt man viele gemeinsame Sichtweisen in den Wahlprogrammen der Grünen. Im bekanntesten Werk des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 formulierte es der Club of Rome wie folgt: “Unsere Erde ist nicht unendlich. Je mehr sich die menschliche Aktivität den Grenzen der irdischen Kapazität nähert, umso sichtbarer und unlösbarer werden die Schwierigkeiten. Die menschliche Gesellschaft hat noch nicht gelernt, diese Schwierigkeiten zu erkennen und sie zu beherrschen. Das offensichtliche Ziel des Weltsystems ist gegenwärtig, immer noch mehr Menschen zu erzeugen und sie mit noch mehr Nahrungs- und Gebrauchsgütern, mit reiner Luft und Wasser zu versorgen. Wir haben gezeigt, dass die Gesellschaft bei weiterer Verfolgung dieses Ziels über kurz oder lang gegen eine der vielen endgültigen Grenzen für das Wachstum auf der Erde stossen wird."

Unsinnige Prognosen

 

Es scheint, dass die Grünen das Erbe des Club of Rome mit ihrer Fortschrittsskepsis angetreten sind. Wer heute das Buch in die Hand nimmt, kann nur den Kopf schütteln. Allein die Aussage, dass das Wachstum der Bevölkerung schneller vonstattengehe als die Produktion der Nahrungsmittel und dass immer mehr Menschen verhungern würden, entpuppte sich als fatale Irrlehre. Auf der Welt ist es gelungen, immer mehr Menschen aus Hunger und Armut zu führen, obwohl die Bevölkerungszahl massiv zugenommen hat. Im frühen 19. Jahrhundert lebten 1 Milliarde Menschen auf der Welt. Heute sind es 7,8 Milliarden. Anfang des 18. Jahrhunderts lebten 84 Prozent der Menschen in bitterer Armut. Heute sind es 8,5 Prozent. Man schätzt, dass es bis 2030 noch die Hälfte sein wird. Keine der Prognosen des Club of Rome stimmt. Im Buch prognostiziert der Club ein Bruttosozialprodukt pro Kopf im Jahr 2000 für Brasilien von 440 US-Dollar. Heute sind es 9’821 US-Dollar, also das 22-fache. In China sollten es im Jahr 2000 100 US-Dollar sein. Tatsächlich sind es heute 10’087 US-Dollar. Und selbst in Entwicklungsländern wie Nigeria erreichte das BIP nicht 60 US-Dollar in 2000, sondern wenige Jahre später liegt es bei 1’968 US-Dollar. Das System einer freien Marktwirtschaft und dessen Dynamik wurde und wird vollkommen falsch eingeschätzt. Die Untergangspropheten im Club of Rome misstrauen dem Markt und stehen ein für planwirtschaftliche Vorgaben.

 

Ideologische Forderungen

 

Konkrete Forderungen aus dem Bericht sind etwa die Forderung nach einem auf ein Prozent begrenztes Wirtschaftswachstum, eine steuerliche Belohnung der Kinderlosigkeit, planwirtschaftliche Regulierung und Beschränkung des Freihandels, erhöhte Besteuerung des CO2-Ausstosses und Zuckerkonsums und eine allgemeine Erhöhung der Steuerlasten für „Reiche“ und Unternehmen. Idyllisch abgerundet wird der der Katalog mit der Forderung nach einer 100-prozentigen Erbschaftssteuer. Die linken Meinungsmacher und Gesellschaftsklempner dieser Welt – von Papst Franziskus bis Sahra Wagenknecht – werden fasziniert sein. Man hat es mit einem ideologischen Wunschkatalog von Forderungen, wie sie typischerweise von weltfremden Bürokraten, die sich ihr Lebtag lang niemals in ein wertschöpfend tätiges Unternehmen verirren, erhoben werden. Wir erkennen, dass auch die Politiker bürgerlichen Parteien den Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz auf ihre Fahnen geschrieben haben. Bewährtes Mittel ist die Angst- und Panikmacherei, um Gesetze durchzudrücken, zusätzliche Institutionen zu schaffen und Posten an Gleichgesinnte zu verteilen, die Bürokratie aufblähen. Der Bürokratenapparat wird aufgebläht und mit Ideologen besetzt, die den Bürgern die Freiheit rauben. Die Prognosen und Forderungen haben seit 1972 einen ideologischen Kult geschaffen und darüber hinaus ein Geschäft initiiert. Ich halte es mit dem Sprichwort: Wer einmal lügt dem glaubt man nicht.

Autor: Ulrich Hoch
"Es liegt mir am Herzen, mich für eine liberale freiheitliche Zivilgesellschaft einzusetzen, gegen eine Mythisierung einer unbegrenzten Demokratie, die sich in alle Belangen des Menschen einmischt und sich damit als grösster Feind der individuellen Freiheit zeigt."